Die Allgemeinmedizin ist eines der 32 Fachgebiete der Humanmedizin in Deutschland.
Im Folgenden erfahren Sie etwas über:
Arbeitsbereich
Zum Arbeitsbereich der Allgemeinmedizin gehören die Grundversorgung aller Patienten mit körperlichen und seelischen Gesundheitsstörungen in der Notfall-, Akut- und Langzeitversorgung sowie wesentliche Bereiche der Prävention und Rehabilitation. Allgemeinärzte sind darauf spezialisiert, als erste ärztliche Ansprechpartner bei allen Gesundheitsproblemen zu helfen.
Der Übergang von der Allgemeinmedizin zur fachspezifischen Medizin des Spezialisten ist fließend und oft nicht klar definiert. Abrechnungstechnisch versuchen die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Krankenkassen dies durch Leistungskataloge zu trennen, die nur die eine oder die andere Arztgruppe abrechnen darf. Viele andere Fachgruppen der Medizin dürfen bei Kassenpatienten nur auf Überweisung des Allgemeinarztes tätig werden. Allgemeinärzte arbeiten in enger Absprache mit Pflegenden und Pflegewissenschaftlern, wenn es darum geht, Patienten in andere Versorgungsstrukturen, zum Beispiel in die ambulante Pflege, zu vermitteln.
Arbeitsauftrag
Der Arbeitsauftrag der Allgemeinmedizin beinhaltet:
Arbeitsziel
Das Arbeitsziel der Allgemeinmedizin ist eine qualitativ hochstehende medizinische Versorgung, die den Schutz des Patienten, aber auch der Gesellschaft vor Fehl-, Unter- oder Überversorgung einschließt. Die fachlichen und wissenschaftlichen Belange werden von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) vertreten.
Arbeitsweise
Die Arbeitsweise der Allgemeinmedizin berücksichtigt körperliche, psychische, soziokulturelle und ökologische Aspekte. Bei der Interpretation von Symptomen und Befunden ist es von besonderer Bedeutung, den Patienten, seine Krankheitsvorstellung, sein Umfeld und seine Vorgeschichte zu berücksichtigen (hermeneutisches Fallverständnis).
Das abwartende Offenhalten eines Falles ist eine wichtige Entscheidungsmöglichkeit bei Erkrankungen, deren Tragweite und genaue Diagnose für den Hausarzt noch nicht absehbar sind, deren differenzierte Abklärung (Differentialdiagnostik) aber schrittweise, ggf. unter Hinzuziehung von spezialisierten Fachärzten erfolgen kann. Selbstverständlich muss der Facharzt für Allgemeinmedizin dabei abwendbar gefährliche Verläufe erkennen, die einer sofortigen Behandlung, ggf. sogar Krankenhauseinweisung bedürfen.
Arbeitsgrundlagen
Die Arbeitsgrundlagen der Allgemeinmedizin sind eine auf Dauer angelegte Patient-Arzt-Beziehung und die aus dem sozialen Umfeld bereits erkennbare Vorgeschichte des Patienten.
Häufige Beratungsanlässe
Die 20 häufigsten Beratungsanlässe in einer Allgemeinarztpraxis sind:
(Nach W. Fink, G. Haidinger: Die Häufigkeit von Gesundheitsstörungen in 10 Jahren Allgemeinpraxis. Z. Allg. Med. 83 (200) 102–108. Zitiert nach "Womit sich Hausärzte hauptsächlich beschäftigen", MMW-Fortschr. Med. Nr. 16 / 2007 (149. Jg.))
Statistik
Zum 31. Dezember 2004 gab es circa 40.000 Fachärzte für Allgemeinmedizin in der Bundesrepublik Deutschland. Daneben werden auch von den hausärztlich tätigen Internisten und den Notfallambulanzen der Krankenhäuser allgemeinmedizinische Aufgaben wahrgenommen. Im Unterschied zu den im selben Bereich arbeitenden Praktischen Ärzten haben Fachärzte für Allgemeinmedizin eine mindestens dreijährige, seit 1999 fünfjährige Weiterbildung (siehe Weiterbildungsordnung) in einer Reihe ärztlicher Fachgebiete abgeschlossen. Neu ist der Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin mit ebenfalls 5 Jahren fachärztlicher Weiterbildung (siehe Weiterbildungsordnung) nach dem sechsjährigen Studium.
Gebührenordnung, Budgets
Inzwischen ist die Gebührenordnung und die gesamte Versorgung aufgeteilt in einen hausärztlichen und fachärztlichen Versorgungsbereich. Die früher bestehende Möglichkeit, dass der Allgemeinarzt alle Leistungen erbringen und abrechnen konnte, für die er qualifiziert war, wurde durch die Gebührenordnung eliminiert.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeinmedizin
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